Kleine Weisheitsschule
(Schopenhauer, Mystik und Magie)
Die spannende Geschichte einer Lebens- und Schicksalsgemeinschaft von fünf Katzen und ihrer Besitzerin beginnt mit dem Einzug in ein altes Fachwerkhaus.
Dort richtet Linji, die älteste der kätzischen Bewohner, auf dem Stroh bedeckten Dachspeicher eine Weisheitsschule ein.
Während des allsonntäglichen Unterrichts bemüht sich die Lehrerin ihren Schülern zunächst die Transzendentalphilosophie Arthur Schopenhauers nahezubringen.
Gelegentliche Besuche des alten Katers Katzumitzu, der in einem Zen-Kloster seine Heimat gefunden hat, bereichern den Unterricht nicht nur seiner Lebenserfahrung, sondern vor allem seiner buddhistischen Weisheit wegen.
Linji ihrerseits ist keiner bestimmten Weltanschauung verhaftet und steht allen Philosophien und Religionen ebenso distanziert wie unentschieden gegenüber.
Über Glaubensgrundsätze will sie nicht streiten.
Deshalb führt ihre Schule keinen Namen.
Der Weisheitslehrerin geht es in erster Linie darum, die Grenzen des Wissens und überhaupt Wissbaren auszuloten.
Ihrem katzenhaften Wesen gleich, zielt Linjis ganze Leidenschaft auf den vom Beiwerk unterschiedlicher Glaubensvorstellungen befreiten Kern spirituellen Erlebens, nämlich auf die, alle Verstandeskategorien, alle Widersprüche transzendierende mystische Erfahrung.
Ihre Schüler erweisen sich als mehr oder weniger gelehrig. Auf äußerst humorvolle Weise findet man sie immer wieder mit philosophischen Betrachtungen über Raum, Zeit und Kausalität, mit der Frage nach dem Wesen der Welt, dem letzten aller Gründe und vor allem mit der Erprobung der theoretischen Metaphysik im praktischen Alltag eines Katzenlebens beschäftigt.